Birdie's Zahn-OP

Heute hatte Birdie dann seine Zahn-OP. Wir sind mittlerweile wieder sicher zuhause angekommen und Birdie ist auch schon wieder ganz der Alte, wobei…

 

Birdie, krakeelend aus dem Hintergrund: Boah, Mamaaaa! Das war echt gutes Zeug! Wheeeee! Ich kann Farben hören!

 

Ich schaue ihm in die Augen und sehe dort nur Pupillen - riesige Pupillen. Uhm - ja, dauert vielleicht noch ein kleines bisschen...

 

Die OP verlief recht unspektakulär. Wir hatten vorab ein kurzes Gespräch mit dem Tierarzt, der Birdie operieren sollte (der Gleiche, der ihn letztes Jahr auch schon unterm Messer hatte), um zu klären, was alles gemacht bzw. untersucht werden soll. 

 

Birdie: Dich kenne ich noch - du hast mir letztes Mal, als wir uns gesehen haben, einen Zahn geklaut.

 

Tierarzt: Ja, das stimmt wohl, aber der war auch nicht mehr richtig in Ordnung.

 

Birdie murmelt: Trotzdem - Dieb. Dieses Mal musst du aber aufpassen, was du machst, sonst bekommst du es mit meiner Palastwache zu tun.

 

Tierarzt: *blink blink* Ähm, wie bitte?

 

Er schaut mich fragend an, aber Birdie kommt mir zuvor.

 

Birdie: Ja, klar, weil jeder Adlige so etwas hat. Das weiß doch jeder. So will es das Gesetz. 

 

Ich: Ihre Kollegin hat ihm einen Floh ins Ohr gesetzt, als sie ihn zur Britisch Kurzhaar Katze - und damit zum Katzenadel - gemacht hat.

 

Tierarzt: *blink blink* Ähm, wie bitte?!

 

Birdie: Jaaahaaa! *schwelgt* Die lange Reihe meiner Ahnen…

 

Ich unterbreche ihn rüde: Wissen wir alles, Birdie, trotzdem glaube ich, dass sich die Tierärztin vielleicht doch getäuscht haben könnte.

 

Birdie und Tierarzt reden gleichzeitig…

 

Birdie: Nie im Leben! Die war doch eine Kora… - Korip… - die hatte voll den Plan! Außerdem habe ich schon immer gefühlt, dass ich von königlichem Geblüt bin!

 

Tierarzt (während er leicht mit den Augen zu rollen scheint): Uh, ja, davon gehe ich aus. Er ist zwar groß und hat auch einen schönen Katerkopf, aber Britisch Kurzhaar? Halte ich dann doch für äußerst unwahrscheinlich.

 

Birdie schnappt ungläubig nach Luft - während ich ein Kichern unterdrücke.

 

Tierarzt: So, jetzt wird es aber Zeit für die OP.

 

Birdie kreischt: Der will mir wieder einen Zahn klauen! Diebe! Zu Hülfe! Wachen!

 

Das Protestgeschrei wird langsam leiser, während er in die Tiefen der Tierklinik gebracht wird.

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit werde ich wieder ins Behandlungszimmer gerufen. Birdie ist noch nicht da, er ist noch im Aufwachraum, aber der Tierarzt geht mit mir die Ergebnisse durch.

 

Der abgebrochene Zahn war leicht zu entfernen. Die Blutwerte, die vor der OP genommen und ausgewertet wurden, sind alle super. Das Einzige, wo wir jetzt aufpassen müssen, ist eine potentielle Entwicklung in Richtung FORL bei mehreren Zähnen. Da hatte die Frau Doktor das mit ihrem Handauflegen anscheinend doch richtig gesehen. Nächstes Jahr kontrollieren wir das und dann werden gegebenenfalls direkt die entsprechenden Zähne extrahiert. Birdie ist in einem ausgezeichneten gesundheitlichen Zustand - das ist doch schon mal was. Ich war auf jeden Fall sehr erleichtert. 

 

Man hört näherkommendes Motzgeschrei. Die Tür geht auf und die OP-Schwester stellt den Kennel auf den Tisch. In ihm befindet sich ein sehr inidignierter Birdie, der seinen Unmut mit der Gesamtsituation lauthals kundtut.

 

Ich öffne den Deckel des Kennels und Birdie köpfelt mich an und klettert anschließend in Windeseile auf meine Schulter, um mir ins Ohr zu flüstern, dass der Dieb ihm schon wieder einen Zahn geraubt hat.

 

Ich: Aber Birdie, komm, der Rest von dem Zahn musste raus.

 

Birdie nuschelt: Gar nüsch!

 

Tierarzt: Och Gott, wie süß! Macht der das öfter, dass er so auf der Schulter sitzt.

 

Birdie straft ihn mit einem vernichtenden Blick und nuschelt etwas von "Zahndieb".

 

Ich: Ja, er ist halt ein echter Hexenkater.

 

Birdie: Gar nüsch!!

 

Tierarzt: Der ist schon speziell, oder?

 

Birdie: Wie meint der das?! Ich gehe gleich mit dem vor die Tür!!

 

Ich: Ja, so könnte man es auch nennen…

 

Auf der Heimfahrt erfand Birdie dann aus dem Stegreif x neue Strophen für das Lied seines Volkes. Wir waren dann glaube ich beide sehr froh, als wir zuhause ankamen.