1. Februar 2014

 

Dom St. Peter in Worms

 

 

Ich war heute ein bisschen in Touristen-Laune, daher beschloss ich, den Dom in Worms zu besuchen - einen der ältesten in Deutschland. Das Licht im Dom ist sehr gedimmt, wie es sich für ein Gotteshaus gehört, daher haben einige Bild ein ziemlich hohes Level an Rauschen. Dafür möchte ich mich entschuldigen, aber mein Hauptanliegen war es, zu zeigen, wie prachtvoll der Innenraum ist. 

Eine kurze Beschreibung, wie sie auf der Homepage des Wormser Doms zu finden ist:

 

"Von der alten Wormser Basilika aus fränkischer Zeit ist heute nichts mehr erhalten. An ihrer Stelle erhebt sich der romanische Kathedralbau von St. Peter, der unter Bischof Burchard im 12. Jahrhundert erbaut und 1181 n.Chr. endgültig eingeweiht wurde. Das Hauptportal zum Wormser Dom befindet sich an seiner Südseite und ist ein Meisterwerk der gotischen Bildhauerkunst. Im Bogenfeld dieses Portals ist die himmlische Krönung Marias durch ihren Sohn Jesus Christus dargestellt.

 

Im Inneren des Wormser Doms sieht man, dass dieses Gotteshaus - genauso wie der Mainzer Dom - an beiden Längsseiten in einen Chorraum mündet: Während der Ostchor als Ort des Bischofs und des Domkapitels die geistliche Macht der mittelalterlichen Welt symbolisierte, diente der Westchor als Sitz der weltlichen Macht, des Kaisers. Die Kaiserliche Pfalz , die nicht mehr erhalten ist, befand sich neben dem Dom, und die Kaiser, die sich in Mittelalter und früher Neuzeit oft in Worms aufhielten, konnten durch Verbindungstüren direkt in den Dom gelangen.

 

In das Mittelschiff des Wormser Doms wurde ein neues Orgelwerk eingebaut, dessen Klänge nicht nur bei den Gottesdiensten, sondern auch in vielen Orgelkonzerten bewundert werden können.

 

An der Südseite des Wormser Doms ist im 13. Jahrhundert eine gotische Kapelle angebaut worden, die dem hl. Nikolaus geweiht ist. Man kann diesen Heiligen im Bogenfeld des Portals zu dieser Kapelle sehen: Als Patron der Schiffsleute bewahrt er mit der einen Hand ein Boot mit Seeleuten vor dem Teufel, während er als Retter der zu Unrecht Verurteilten mit der anderen Hand dem Schwert eines Henkers Einhalt gebietet."

Vor dem Dom steht eine Statue von Bischoff Burchard I. und segnet die Besucher. 

Normalerweise betreten Besucher den Dom durch den südlichen Eingang.

Der nördliche Eingang - der 1689 zerstört wurde - war der Schauplatz einer Szene aus demNibelungenlied. Die rivalisierenden Königinnen Krimhild und Brünhilde stritten sich darüber, wessen Ehemann der Mächtigere wäre. Dessen Frau dürfte dann nämlich als Erste den Dom betreten. Dieser Streit ist einer der Hauptgründe, die später zu Siegfrieds Tod und dem Untergang der Nibelungen führten. 

Die südliche Kirchentür von innen.

Nachdem man eingetreten ist, sieht man als eines der ersten Dinge eine kleine Statue des Namensgebers - St. Peter. 

In seiner Nähe steht eine bronzene Halbkugel mit einem Kreuz darauf. Ich vermute, dass es sich hierbei um ein Taufbecken handelt.

Es gibt entlang der Wände auch noch einige Weihwasserbecken.

Nachdem die Stadt während des Krieges gegen die Franzosen im 17. Jahrhundert schwer beschädigt wurde, fügte man dem Dom einen Barock-Hochaltar von Balthasar Neumann hinzu. Die Pracht dieses Altars und die Vielfalt der Details ist unglaublich und einfach wunderschön anzusehen.

Ich glaube, man könnte Stunden vor diesem Altar verbringen und trotzdem immer wieder neue Dinge entdecken, die man zuvor nicht gesehen hatte.

Zum Beispiel die Putten...

Den Hauptaltar...

Die Statuen, die den Altar flankieren - eine davon wieder der Namensgeber des Doms - St. Peter...

Und die überbordende goldene Pracht, die den Altar umgibt...

In einer der Seitenkapellen hängt diese Ikone zu Ehren des Gemeindemitglieds Rosa Bertram. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft, war sie im März 1945 ermordet worden.

Ebenfalls in einer der Seitenkapellen steht die Statue dieses Mannes, der einen Affen auf dem Rücken hat. Angeblich handelt es sich hierbei um den verantwortlichen Maurermeister.

Überall im Dom gibt es wundervoll geschnitzte hölzerne Ornamente...

... und farbenfrohe Wandmalereien.

Natürlich ist die Decke auch bemalt. 

Das Buntglas der Fensterrosen, die sich über dem westlichen Chorraum befinden, sind unglaublich detailliert. Die Originale waren 1943 während eines Bombenangriffs zerstört worden. Die jetzigen Fenster waren zwischen 1965 und 1995 von dem Mainzer Künstler Alois Plum angefertigt worden. Ein interessantes Detail ist, dass die Hauptrose von außen größer erscheint, als von innen.

Natürlich sind auch all die anderen Buntglasfenster, in all ihrer farbenfrohen Pracht, unbedingt sehenswert.

Entlang der Wände des Doms gibt es viele Wandreliefs.

Einige davon sind sogar aufwändig mit Wappen oder Inschriften geschmückt.

Es gibt auch viele Statuen, die erstaunlich detailgetreu sind.

Vor dem westlichen Chorraum war dieser - mit Ketten abgesperrte - Bereich. Es handelt sich hier um eine Sandsteinplatte mit einer Inschrift.

Im westlichen Chorraum selbst stand immer noch die Krippenszene von Weihnachten.

Die geschnitzten Holzfiguren, die sich in der Krippe befinden, wurden mit einer faszinierenden Liebe zum Detail gefertigt.

In der Nähe des westlichen Chorraums gibt es diese Tür, die ein farbenfrohes Mosaik über dem Türrahmen hat.

Ganz in der Nähe steht ein wunderschönes Modell der Fensterrose.

Abgehend vom südlichen Säulengang befindet sich die Nikolauskapelle. Dort gibt es wunderschöne Buntglasfenster und ein Taufbecken, das aus Sandstein gefertigt wurde.

In einer Ecke des Doms steht - halb versteckt - ein römischer Altarstein.

Die Crypta des Doms ist die letzte Ruhestätte von Konrad I (Herzog von Kärnten), Konrad II (Herzog von Kärnten), Konrad (Herzog von Lothringen), Heinrich von Speyer und Königin Matilda (Gemahlin von Henri I von Frankreich und Tochter von Konrad II).

An mehreren Stellen im Dom kann man - gegen eine kleine Spende - Kerzen anzünden. 

Nachdem ich den Dom verlassen hatte, sah ich mich im Außenbereich noch ein wenig um. Dann macht ich mich in Richtung Wormser Museum auf. 

Am Ende der Stufen, die vom Dom hinabführen, steht ein Haus, auf dessen Außenfassade dieses wundervolle Mosaik angebracht wurde.

Auf meinem Weg kam ich an diesem schmiedeeisernen Tor vorbei.

In einer kleinen Kirche fand ich ein weiteres Buntglasfenster - dieses jedoch aus der eher neueren Vergangenheit, wie man unschwer an der Inschrift erkennen kann.

 

Außerdem gab es hier auf dem Altar eine Bibel, die Besucher zum Lesen einlud, der Abdruck eines Kreuzes in einem Sandsteinpfeiler und zwei schöne gotische Fenster, die in die Wand eingelassen waren.

An der Fassade des Wormser Museums hing diese Drachenskulptur.

Im Innenhof des Museums stand dieser verrückte Vogel aus rostigem Metall.

Ins Museum selbst ging ich dann doch nicht, das hebe ich mir für einen anderen Tag auf. 

Auf dem Rückweg fiel mir diese Wetterfahne ins Auge. Wie sich herausstellte, gehört sie zur Dreifaltigkeitskirche. 

Die wunderschöne Kirchentür.

Im Innenraum gab es noch mehr Buntglas und ein Wandrelief. 

Und das war dann auch der krönende Abschluss meiner Tour für heute.